Das Weltall ist der beste Ort, um die Erde zu beobachten.
Wer globale Veränderungen verstehen wolle, brauche den Blick aus dem All. Darauf wies Dr. Godela Roßner in ihrer Rolle als Moderatorin der Session „The Power of Earth Observation to understand global Challenges“ hin. Henri Laur vom Head of EO Mission Management der ESA stellte in seinem Vortrag die Erdbeobachtungs- und Forschungsmissionen der ESA vor. „Das Weltall ist der beste Ort, um die Erde zu beobachten“, schickte er seinen Darstellungen voran. Von optischen- bis Radarmissionen, Laur zeigte seinem Auditorium zahlreiche Beispiele. Von der Ölverschmutzung des 2002 vor der Küste Spaniens gesunkenen Öltankers „Prestige“ über den Dürreindex in Europa bis zur exakten Messung des Meeresspiegelanstiegs oder des NO2-Anstiegs, Magnetfeldänderungen und Lagebilder nach Naturkatastrophen wie beispielsweise jüngst nach dem folgenreichen Erdbeben in der Türkei und Syrien. Das Beste an Sentinel-Daten: Sie sidn ein öffentliches Gut und stehen als Open Data kostenfrei zur Verfügung, Kooperationen mit kommerziellen Dienstleistern seien ausdrücklich erwünscht, so Laur. In den weiteren Vorträgen wies Elisabeth Hamdouch von der Europäischen Kommission auf die herausragende Rolle des europäischen Erdbeobachtungssystems COPERNICUS hin. Vor dem Hintergrund der Zero-Emission-Policy der Europäischen Union liefere COPERNICUS Daten unter anderem für die Baubranche, die Mobilitätsplanung, die industrielle Transformation und die Landwirtschaft. Auch Hamdouch wies auf die zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten hin. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, betonte den Wert der Erdbeobachtungsdaten für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Ökologie und verwies auf die deutsche Satellitenmission EnMap (Environmental Mapping and Analysis Program), die im April 2022 startete, um klimarelevante Prozesse aufzuzeigen.