ESRI CEO Jack Dangermond über das gewaltige Potenzial der universellen Sprache von Geodaten.
„Die Zeit ist die Ihre“, eröffnete Jack Dangermond, Gründer und CEO des GIS-Software-Konzerns Esri, seine viel beachtete Keynote vor Expert*innen aus Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement auf der INTERGEO 2023. Die Zeit sei auf der Seite von Geograf*innen und GIS-Expert*innen, denn sie seien die Grundlage einer nachhaltigen Zukunft. Geografie als Wissenschaft der Erde lehre die Menschen zu sehen, zu erkennen und sei die Basis, um nachhaltiges Handeln abzuleiten. Er verwies auf die heute weltberühmte John Hopkins-Karte zur räumlichen Verteilung von Corona-Infektionen, die über vier Milliarden Menschen genutzt haben, um nachzuvollziehen, wie sich das Virus über den Globus verbreitete.
Geografie als universelle Sprache sei wichtiger denn je, denn die Grenzen des Möglichen seien erreicht. „Wir leben über unsere Verhältnisse“, so Dangermond. Es gelte nun, ein gemeinsames Verständnis für das Ökosystem unseres Planeten zu entwickeln, um die kritischen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Nachhaltigkeit beginne mit Geografie. GIS als Fundament für Digitale Zwillinge versetze die Menschen in die Lage, Auswirkungen zu verstehen, Szenarien zu modellieren und die notwendigen Entscheidungen abzuleiten. Keine andere Wissenschaft könne derart präzise sehen, was auf uns zukommt.
Das gewaltige Potenzial geografischer Daten werde erst entfaltet, wenn die aus ihnen entstehenden Digitalen Zwillinge in einem dynamischen, lebendigen, offenen System digitaler Zwillinge zusammenwachsen. Künstliche Intelligenz werde die Interpretation der Bilder maßgeblich voranbringen und viele Industrien verändern. Die Hoffnung: Über 650.000 Organisationen arbeiten allein mit den Tools von Esri. Weltweit setzen immer mehr Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung auf geobasierte Technologie, um die Grundlagen für kommende Generationen zu schützen. Er appellierte an die Zuhörenden: „Wir müssen jetzt handeln“.